159. Höxberg-Gespräch mit Arndt G. Kirchhoff, Präsident von unternehmer nrw und METALL NRW

6. Dezember 2017

Anlässlich des 159. Höxberg-Gesprächs am 22.11.2017 referierte Arndt G. Kirchhoff, Präsident von unternehmer nrw und METALL NRW, zum Thema “Ärmel hoch. Anpacken. Loslegen. – Wie unser Land erfolgreich bleibt!”

Bericht “Die Glocke” vom 24.11.2017:

„Neuwahlen sind die schlechteste Option“

Im Moment ist es das bestimmende Thema in Deutschland. Kein Wunder also, dass Arndt G. Kirchhoff gleich zu Beginn seines Vortrags beim 159. Höxberg-Gespräch auf die gescheiterten Verhandlungen über eine Jamaika-Koalition einging. Sein Tenor: Neuwahlen sind jetzt die schlechteste Option.

„Wir können es uns nicht leisten, drei bis vier Monate in der EU nicht präsent zu sein“, sagte der Präsident des Verbands der Metall- und Elektro-Industrie Nordrhein-Westfalen. Der Brexit, ein gesundes Finanzsystem, die Flüchtlingssituation – diese Problematiken erfordern in der kommenden Zeit eindeutige Regelungen. „Und es kann nicht sein, dass Deutschland dann nicht mit einer Regierung dabei ist.“ Auf der anderen Seite: Eine Koalition könne man nicht herbeireden. „Und es schadet nach der Großen Koalition nicht, dass unterschiedliche Standpunkte sichtbar werden.“ Dennoch erhofft er sich, dass die Politiker vernünftige Kompromisse machen – zeitnah.

„Wir stoßen an unsere Grenzen“

„Es ist nicht Gott gegeben, das es uns gut geht“, mahnte Kirchhoff. Deshalb sei es wichtig, sich Gedanken über die Zukunftsfähigkeit Deutschlands zu machen. Sein für den Abend gewähltes Thema „Ärmel hoch. Anpacken. Loslegen – Wie unser Land erfolgreich bleibt“ passte da genau, um seine Ideen für sein zukunftsfähiges Deutschland darzustellen. Kirchhoff erwartet von der Politik ein Zuwanderungsgesetz nach kanadischem Vorbild. „Wir müssen uns aussuchen, wer zu uns kommt.“ Das sei überfällig. „Wir Unternehmen stoßen an unsere Grenzen und finden kein Personal mehr.“

Ein weiteres Thema, das maßgeblich für die Zukunft sei, sei die Digitalisierung. „Das ist die größte Chance, ein Sprung zu machen und zu überholen.“ Darin müsse investiert werden – genauso wie in die Infrastruktur. Lobeshymnen gab es für die neue schwarz-gelbe Landesregierung für das erste und zweite „Entfesselungsgesetz“. „Dadurch bekommen wir wieder Luft zum Atmen“, erklärte Kirchhoff. Auch die Bündelung des Wirtschafts-Ministers mit den Feldern Digitalisierung und Innovation begrüße er. „Das ist ein Modell für ganz Deutschland.“

Stark durch die Wirtschaft

Kirchhoff erinnerte daran, dass Deutschland nur bei einer starken Wirtschaft selbst stark bleiben kann. „Deshalb muss ein neues Grundempfinden für die Bedeutung der Wirtschaft geschafft werden.“ Aber das müsse er hier in Westfalen – als Industriestandort Nummer eins in NRW – nicht so sehr betonen.